Kaltmischgut Test
Hinweis!
Bitte lesen Sie vor dem KMG-Test das technische Merkblatt des Lieferanten,
um den Reparaturasphalt in der Prüfmuffe genau nach Vorgabe wie bei einem Schlagloch auf der Straße einzubauen. Sollten Sie beim öffnen des Eimers aromatische Lösemitteldämpfe wahrnehmen, melden Sie dies bitte Ihrem Sicherheitsbeauftragten oder der zuständigen Berufsgenossenschaft.
Der KMG-Test dient dazu, mit einfachen Mitteln vor Ort die zur Schlaglochreparatur derzeit verwendeten Kaltasphalte vor dem Einbau auf hochbelasteten Straßen selbst und ohne großen Aufwand in der Qualität zu überprüfen.
Benötigte Hilfsmittel
Hierzu benötigen Sie nur einen handelsüblichen Gipsbecher aus Gummi, eine Maurerkelle und Leitungswasser. Bei dem Gipsbecher hat sich eine Form bewährt, da diese an die Form eines Marshallprüfkörpers am nächsten kommt.
Handelsübliches Kaltmischgut
Das Produkt im linken Eimer ist ein handelsübliches Kaltmischgut, welches in der Regel mit Altöl oder Lösemittel vermischt ist. Diese Produkte dürfen nach den Vorgaben der HRepA in Deutschland nicht mehr auf hochbelasteten Straßen eingesetzt werden.
Standart-Reaktivasphalt
Das Produkt im mittleren Eimer ist ein Standart-Reaktivasphalt nach den Mindestanforderungen der HRepA.
STEIWA-VARIO 0/4
Zum weiteren Vergleich ist in dem orangenen Eimer das Produkt STEIWA-VARIO 0/4 vom Hersteller Steininger Straßenbauprodukte Deutschland GmbH.
Wir füllen nun alle 3 Reparaturasphalte überhöht in die Prüfmuffe ein. Überhöht ist deshalb wichtig, da wir das Mischgut im Nachgang noch verdichten.
Normales Kaltmischgut aus Lösemittel oder Altölen brauchen zur Aushärtung kein Wasser, weil Sie dauerweich bleiben.
Nach 5 Minuten lassen wir das überschüssige Reaktionswasser* aus der Prüfmuffe, während wir mit der Maurerkelle auf die Prüfmuffe drücken, damit der Asphalt nicht heraus fällt. Wenn das Wasser nicht klar ist, sind mineralölstämmige Öle oder Lösemittel eingemischt, welche das Grundwasser verunreinigen.
Nachdem das Wasser aus der Prüfmuffe gelaufen ist, lassen wir dem Kaltasphalt eine weitere Ruhe- und Stabilisierungszeit von 5 Minuten, um das Ergebnis nach 10 Minuten in der Muffe festzustellen.
Das Fazit
Wenn die Splitt-Siebline gut eingestellt ist, kann der Prüfkörper auch stehen bleiben, was aber nicht bedeutet, dass das Bindemittel eine Aushärtereaktion zeigt. Auch dann wäre der Reparaturasphalt, gerade bei schwierigen Randbedingungen, nicht verkehrsstabil. Bei einem guten Reaktivasphalt sollte man die Aushärtung des Bindemittels schon nach wenigen Minuten erkennen können, da es nur dann vom Verkehr nicht ausgefahren wird. Eine langsame Aushärtung über Stunden, Tage oder Wochen weißt auch darauf hin, das die Endfestigkeiten höchstwahrscheinlich sehr gering sind.
Probieren Sie es aus!
Sie haben nun auch die Möglichkeit, den KMG-Test auf Ihre Anforderungen anzupassen. Generell liefert er Ihnen einen ersten Eindruck, wie die Qualität des von Ihnen verwendeten Materials ist, sowie, ob Sie dieses auf Ihrer Straße zur Schlaglochreparatur einsetzen können.
Wir empfehlen Ihnen, nach dem KMG-Test den Prüfkörper auf einem Deckel zur weiteren Beobachtung mit an Ihren Arbeitsplatz zu nehmen. So können Sie über Stunden, Tage oder Wochen weiterhin prüfen, ob Ihr verwendeter Reparaturasphalt überhaupt eine Reaktion zeigt, oder noch nach Tagen dauerweich auf dem Deckel liegt.